Neue Fernsehtechnik verstärkt gefragt
Testlauf zur Leichtathletik-WM / HDTV verspricht eine deutlich bessere Bildqualität
(Artikel in den BNN vom 19.08.09)
Verunsicherung bei den Kunden
Täglich flimmern derzeit bewegte und bewegende Bilder von der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin direkt in die Karlsruher Wohnzimmer. Und in einigen Haushalten verfolgen die Sportfans die Welttitelkämpfe in bisher ungewohnter Schärfe. Denn die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ARD und ZDF haben pünktlich zur Hauptstadt-WM einen Testlauf für das Fernsehformat HDTV begonnen. HDTV steht für High Definition Television, also für hochauflösendes Fernsehen, und verspricht eine deutlich verbesserte Bildqualität. Doch nicht auf jedem Fernseher macht der jamaikanische Supersprinter Usain Bolt hochauflösende Faxen, dafür braucht es ein spezielles Empfangsgerät. „Um HDTV zu empfangen, benötigt man einen HDTV-Receiver. Und der ist nicht in allen Fernsehgeräten integriert“, weiß Pascal Angst, Verkaufsleiter beim Fachgeschäft Löb High-Fidelity. Angst hat in den vergangenen Tagen eine gestiegene Nachfrage nach der HD-Technik bemerkt. „Aber es herrschen auch eine gewisse Unsicherheit und Verwirrung bei den Kunden. Denn nicht überall wo HD draufsteht, ist auch HD drin“, sagt Angst. Auf vielen Fernsehern mit Flachbildschirm prangen zwar die Bezeichnungen „HD Ready“ oder „Full HD“, aber das bedeutet lediglich, dass sie die hochauflösenden Bilder wiedergeben können. Je nach Empfangsart entschlüsselt aber lediglich der Satelliten- oder Kabel-Receiver das HD-Signal. Das Ergebnis kann sich laut Angst aber im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen und besteche durch „wesentlich mehr Schärfe und farbliche Tiefe“. Bisher können neben ARD und ZDF lediglich Arte und einige Bezahlsender in HDTV empfangen werden. Doch für Angst steht fest: Bald werden auch die anderen Sendeanstalten nachziehen. Die halten sich aber bisher mit ihren Aussagen bezüglich HDTV bedeckt. Was sich bald ändern wird, meint Carlo Vogt, Abteilungsleiter TV beim Media Markt in Bulach. „Anfang September beginnt die IFA in Berlin. Das ist die entscheidende Messe, da müssen sich die Fernsehsender outen“, ist Vogt überzeugt. Beim Branchenriesen Media Markt fragen die Kunden bereits gezielt nach Fernsehgeräten mit integriertem HDTV-Receiver. Und wer sich von der „unterschiedlichen Bildqualität auf den Vorführgeräten“ überzeugen lasse, der tendiere schnell zu einem HD-kompatiblen System. Wer seinen Feierabend allerdings noch vor einem herkömmlichen Fernseher verbringt, der schaut bei der Suche nach dem hochauflösenden Fernsehgenuss sprichwörtlich in die Röhre. Nur Geräte der neueren Generation erfüllen die Mindestanforderungen an HDTV. „Der Flaschenhals ist hier eher das Sendesignal. Die Fernsehgeräte sind da technisch ein Stück weit voraus“, so Angst. Wer sich zum Kauf eines neuen Geräts entschließt, der muss meist auch seine alte Flimmerkiste entsorgen. Die werden entweder von Fachhändlern wie Löb entgegengenommen und dann zum Recycling weitergegeben oder man gibt die ausrangierten Fernseher bei den städtischen Sammelstellen in der Mathystraße und der Nordbeckenstraße ab. „Die Entsorgung läuft dann über die Stiftung Elektro-Altgeräte Register“, sagt Hans Peter Rapp, stellvertretender Leiter des Amtes für Abfallwirtschaft. Die Geräte werden gesammelt, in ihre Einzelteile zerlegt und dann recycelt.
eki.
20. August 2009